Seit jeher baue ich mir meine PCs selbst. So auch mein Homelab. Dieses nutze ich für meine persönliche Weiterbildung und um ad hoc Demos für Kunden zu machen, da hier eine Reihe von Lösungen in Betrieb sind:
- vSAN
- vRealize Suite
- NSX-T
- vSphere in der aktuellsten Version
- Tanzu
- VADP basiertes Backup.
Auch wenn die Systeme nicht schlecht ausgestattet sind, ist es leider nicht möglich, alles am Laufen zu halten. Dies ist in erster Linie der Fall, weil der Hauptspeicher zu knapp ist. Allerdings unterstützen aktuelle Desktop CPU basierte Systeme nicht mehr als 128 GB RAM.
Die aktuelle Server Ausstattung besteht aus drei permanent laufenden Systemen (vSAN, ihr wisst schon) und zwei „Opfersystemen“, die immer mal wieder herhalten müssen, wenn ich etwas testen möchte, was auf der produktiven Umgebung zu gefährlich ist (oder wenn es nicht unterstützt wird, wie z.B. ein NSX-T Upgrade. Näheres dazu später).
Nun, wie ist mein Lab aktuell aufgebaut:
Server:
Wie gesagt, die drei Systeme sind selbst gebaut und identisch ausgestattet:

Als CPUs habe ich mich für die AMD Ryzen 9 3900X 12-Core entschieden. Bis Ende letzten Jahres nutzte ich 6Core CPUs (3600, bzw. 2600). Diese waren von der Performance ausreichend, allerdings kommen immer mehr Appliances mit Anforderungen, die über dem liegen, was die CPUs zu leisten vermögen, insbesondere was die vCPU Anzahl betrifft. Daher wurde die ready Time höher und es musste was besseres her.
Ich hatte eigentlicht die neuen Ryzen 5000er Reihe ins Auge gefasst, da diese allerdings schwer zu bekommen waren/sind und der Performancegewinn von ca. 8% mit einer deutlichen Preissteigerung einher gehen, habe ich mich für das letztjährige Modell entschieden – und nicht bereut.
Die Opfermaschinen sind mit einem 3600er mit 64 GB RAM, bzw. einem 4Core i5 mit 64 GB RAM ausgestattet. Das reicht für das Auslagern bestimmter Aufgaben. Insbesondere, wenn ich mal eine nested VCF Umgebung hoch ziehe benötige ich etwas um die Spitzenlast abzufangen, da passt der 3600er ganz gut rein.
Gehäuse
Das Gehäuse kommt von bequiet und bietet ausreichen Platz für alle Komponenten und ist dennoch kompakt und bringt regelbare Lüfter mit. Die Geräuchkulisse ist so, dass ich die Systeme in Arbeitszimmer unterbringen kann. Die Netzwerkkomponenten sind lauter.
Ausserdem sind zwei 5,25″ Einschübe verfügbar, um den Hot-Swap Käfig mit den Platten für vSAN unterzubringen.

vSAN
Die drei Systeme bilden ein vSAN Cluster mit einer Samsung NVMe mit 1TB als Cache disk und drei einfachen SSDs als Capacity Schicht. Um den vSAN Traffic abzufangen sind die Systeme mit Broadcom Dual 10Gb Adaptern ausgestattet. Diese sind mit aktivierter pNIC Funktion konfiguriert, damit ich einen pNIC als NSX-T Adapter verwenden kann.

Die drei Capacity SSDs sind in einem Hot-Swap Käfig unter gebracht. Dieser passt wunderbar in einen Dual 5,25″ Rahmen und kann auch 3,5″ HDDs aufnehmen, wenn man wie ich mit einer Hybrid Konfiguration beginnt.

Wichtig ist, die Hot-Swap Funktion im BIOS einzuschalten. Nach Austausch der SSD ist noch ein Rescan auf dem Host angesagt.
Neben diesen „produktiven“ Komponenten habe ich noch zwei „Opfersysteme“. Diese kommen immer dann zum Einsatz, wenn ich kurzfristig Kapazität benötige, oder wenn ein Upgrade im NSX notwendig wird. Wieso dies so ist, schreibe ich in einem späteren Artikel.
Opfermaschinen
Conrad: Diese Maschine besteht aus einem Shuttle SZ170 mit i5-6600 CPU mit 3,3 GHz. Diese Maschine stammt aus meinem alten 2-Node Cluster, damals noch ohne vSAN. Die Maschine unterstützt nur 64GB RAM. Da aktuelle Appliacnes mehr als 4 CPUs benötigen, kann ich hier leider nicht alles ausrollen, was ich gerne machen würde. Die Maschine existiert noch aus zwei Gründen:
- Upgrade von NSX
- Testen anderer Systeme
NSX unterstützt für seine Edge Appliances leider nur AMD EPYC oder Intel CPUs. Ich nutze auf dem Hauptcluster Ryzen CPUs, die leider nur durch patchen einer Konfiguration Datei akzeptiert werden.

Daher muss beim NSX Upgrade die Edge VM auf den Intel Server verschoben werden.
Dann klappt’s aber…
Farnsworth: Meine zweite Opfermaschine recycled die „alten“ Komponenten. Hier steckt ein Ryzen 3600 drin. Die Kiste hat 64GB RAM und eine Radio Grafikkarte. Dadurch kann ich die Maschine mittels Multiboot auch mit Windows 10 Booten und als kleine Gaming Kiste hernehmen. Das kommt aber eher selten vor.
Durch dir Grafikkarte läuft aber ein Windows 10 VDI Desktop sehr performant. Der Vorteil der AMD Grafikkarte ist, dass AMD keine separate Lizenzen für VDI Anwendungen verlangt. Dadurch sind hier auch 3D intensive Anwendungen oder Spiele möglich. Einfach Host ins vCenter aufnehmen, VM rüberschieben und los gehts 🙂 Durch den höheren Energieverbrauch der GraKa läuft der Rechner nicht permanent, sonst wäre die Maschine auch ein Teil meines Clusters.
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